12. bis 16. März auf der Messe Nürnberg – neben der Weltmeisterschaft im Juli ein Highlight jedes Robotikjahres
Als amtierender Vize-Weltmeister der Standard Platform League (SPL) bereitet sich das Team intensiv auf die bevorstehenden Herausforderungen vor, die Spielregeln kommen auch in diesem Jahr wieder ein kleines Stück näher an den klassischen „Menschenfußball“. Eine der größten Neuerungen für 2025 besteht darin, dass die Roboter nach jeder Spielunterbrechung eigenständig erkennen müssen, welches Team den nächsten Anstoß hat. Der Schiedsrichter gibt hierzu ein Handzeichen, das von den Robotern visuell interpretiert werden muss. Zuvor wurde diese Information direkt über WLAN an die Roboter übermittelt.
Ein weiteres zentrales Entwicklungsziel des Teams ist die Implementierung effektiver Passstrategien. Das präzise Zusammenspiel zwischen den Robotern erfordert eine exakte Abstimmung von Wahrnehmung, Entscheidungsfindung und Bewegung. Was für Menschen schon erhebliches Geschick im Ballumgang erfordert, ist für Roboter noch schwieriger – während des Spiels können die Teammitglieder nicht mehr eingreifen, beim Programmieren muss also vorher schon an jede mögliche Eventualität gedacht worden sein.
Zusätzlich experimentieren die HTWK Robots damit, die Roboter über akustische Signale miteinander kommunizieren zu lassen. Das klingt zwar nicht nach einer bahnbrechenden Innovation, aber die riesige Menge an Störgeräuschen während eines Spiels ist eine große Herausforderung: Signale vom Schiedsrichter, ein lautes Publikum, das mit Klatschen und Jubeln seine Favoriten anfeuert, die Geräuschkulisse der Messehalle mit gleichzeitig stattfindenden Spielen und die Motorengeräusche der Roboter erzeugen ein Chaos an Frequenzen, gegen die man erstmal „Anpiepsen“ muss, um sich Gehör zu verschaffen. In ersten Tests konnten bereits erfolgreich Nachrichten von einem Roboter zum anderen im Labor übertragen werden. Diese innovative Kommunikationsmethode könnte die Koordination auf dem Spielfeld revolutionieren und bietet eine spannende Alternative zu herkömmlichen drahtlosen Netzwerken.
Die RoboCup German Open 2025 versammelt Teams aus verschiedenen Ligen, in der Standard Platform League spielen die HTWK Robots und ihre Kontrahenten mit baugleichen Robotern, der Fokus liegt hier ganz klar auf dem Code. In den anderen Teams wie der Humanoid League und der Small Size League werden die Roboter selbst gebaut, dort lauern dementsprechend ganz andere Herausforderungen.
Die Veranstaltung dient nicht nur als Wettkampfplattform, sondern auch als Forum für den Austausch neuester Forschungsergebnisse und Technologien im Bereich der Robotik.
Das HTWK Robots Team freut sich darauf, in Nürnberg anzutreten, um die Früchte der intensiven Vorbereitungen zu präsentieren und sich mit anderen Spitzenmannschaften zu messen.
Mit den neuen Ansätzen und Innovationen im Gepäck ist die German Open auch immer ein Stresstest für die Weltmeisterschaft im Juli – dieses Jahr in Salvador, Brasilien!
Lust mitzufiebern? Auf Instagram und dem Teamblog kann man immer am Ball bleiben, auf dem YouTube-Kanal sind auch Videos der Matches zu finden, um zu sehen, ob die neuen Ideen auch alle funktionieren.
Das Team dankt seinen Sponsoren, der ekvip automation GmbH und der HTWK Leipzig, insbesondere der Fakultät Informatik und Medien und der Fakultät Digitale Transformation für ihre kontinuierliche Unterstützung – und freut sich auf spannende Wettkämpfe in Nürnberg!