Am 01.04.2019 wurde das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Zentrum (MNZ) ins Leben gerufen – ein Teilprojekt des Hochschulentwicklungsplans HTWK2025
Mathematik, Physik, Chemie – die Grundlagen dieser Wissenschaften müssen Studierende vieler Studiengänge der Hochschule wie zum Beispiel Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau, Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik, Betriebswirtschaft und der WING-Studiengänge erwerben.
Während die Professoren und Professorinnen und Mitarbeitenden dieser Bereiche bisher an der Fakultät für Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften angesiedelt waren und von dort Lehre in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern sicherstellten, obliegt diese Funktion nun dem MNZ.
Anfang 2017 wurde der HEP HTWK2025 beschlossen – und damit auch die Gründung eines Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Zentrums (MNZ) als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Hochschule zur fakultätsübergreifenden Kooperation in Lehre und Forschung. Die MNZ-Ordnung formuliert das Ziel: „Mit dem MNZ soll – zugeschnitten auf die Bedürfnisse der einzelnen Studiengänge – eine exzellente akademische Grundlagenausbildung in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern Mathematik, Physik und Chemie gewährleistet und die Forschung – vor allem in Kooperation mit den Fakultäten – intensiviert werden.“
Als Gründungsleiter des MNZ wurde Prof. Jochen Merker bestellt, Prof. Christian Weickhardt steht ihm als Stellvertreter mit Rat und Tat zur Seite. „Wir werden unter den veränderten Rahmenbedingungen am MNZ in unseren Fachgebieten gute Lehre und innovative Forschung organisieren, von denen die HTWK Leipzig insgesamt profitiert“, sagt Merker.
Weickhardt ergänzt: „Eine große Rolle spielen dabei auf die Studiengänge abgestimmte Lehrangebote, die Weiterentwicklung von E-Learning und Vorkursen und mathematisch-naturwissenschaftliche Forschung zu Fragen, die auch Kolleginnen und Kollegen anderer Fakultäten bewegen.“
Mathematisch-naturwissenschaftliche Lehre hat hohen Stellenwert
Vorbereitet wurde die Gründung des MNZ in zahlreichen Sitzungen einer Arbeitsgruppe aus Vertretern aller Beteiligten, in der auch HTWK-Rektorin Prof. Gesine Grande mitwirkte. In den Treffen wurden die MNZ-Ordnung ausgearbeitet und ein Lehrkonzept erstellt, das den hohen Stellenwert einer intensiven mathematisch-naturwissenschaftlichen Lehre betont, wie sie die Studierenden der HTWK in den Ingenieur- und Wirtschaftsfächern erhalten und die sie für eine sich immer schneller wandelnde Arbeitswelt fit macht. Die Gründung des MNZ war Teil der Neuorganisation der Fakultätsstruktur der HTWK Leipzig: der Lehr- und Forschungsbereich Informatik bildet zusammen mit der bisherigen Fakultät Medien eine neue Fakultät, die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik fusioniert mit der Fakultät Maschinenbau und Energietechnik, und die (noch in Gründung befindliche) Stiftungsfakultät Digitale Transformation (DIT) kommt ganz neu zur „HTWK-Familie“ hinzu.
Die Forschungsthemen, die am MNZ bearbeitet werden, sind vielfältig, die Projekte häufig drittmittelfinanziert und interdisziplinär angelegt. Ein Beispiel: Die Promotion von M.Sc. Raphael Al Diban. Nach Ende seines Studiums an der Fakultät Maschinen- und Energietechnik entwickelt er nun in einem Kooperationsprojekt mit dem Laserlabor des MNZ optische Messverfahren zur Überwachung von Werkzeugmaschinen.
Auch das Analytische Zentrum als zentrale Serviceeinrichtung für Forschende und Partner wird in das MNZ integriert. Werkstoffprüfungen, die Prüfung graphischer Produkte und Verpackungen wie Druckpapier, Karton, Verbund- und Klebstoffe oder auch Strukturuntersuchungen von Werk- und Baustoffen sind Dienstleistungen, die das Analytische Zentrum bereits angeboten hat – und die es ab sofort unter dem Dach des MNZ mit den entsprechenden Synergien und Möglichkeiten der Vernetzung weiterführen wird.
Übrigens: Auch der wissenschaftliche Nachwuchs forscht bereits in den (jetzt) am MNZ angesiedelten Lehr- und Forschungsbereichen zu interdisziplinären Themen: Timo Hoffmann, der als Schüler - betreut von Prof. Jochen Merker - bereits erfolgreich mathematische Fragestellungen an der HTWK Leipzig untersuchte, hat im März 2019 bei "Jugend forscht" mit der Vorstellung seiner „Besonderen Lernleistung“ (BeLL) den 1. Preis beim Regionalwettbewerb Nordwestsachsen in Physik gewonnen und nimmt Anfang April am Landeswettbewerb Sachsen teil.
Hintergrund
Das Projekt ist Teil des Hochschulentwicklungsplans HTWK2025, der im Frühjahr 2017 beschlossen wurde. Seitdem arbeiten mehrere AGs an der Umsetzung der einzelnen Vorhaben. Mehr zum Plan und zur Entstehung hier.